Bei der Jahresversammlung von ARSIMI feierten wir im Karl der Grosse in Zürich nicht nur ein bedeutendes Jubiläum, sondern erlebten auch ehrenvolle Verabschiedungen langjähriger Vorstandsmitglieder und begrüssten junge Talente für die Zukunft von ARSIMI. 

Der März stand bei ARSIMI ganz im Zeichen des Feierns: 25 Jahre Bildungsförderung. Ein Vierteljahrhundert, in dem sich unser Verein als wertvolle Stütze des Bildungswesens in den albanischsprachigen Ländern etabliert hat. Dank Mitgliederbeiträgen und grosszügigen Spenden konnten von 1999 bis 2023 über 85 Projekte in Albanien, Kosova, Nordmazedonien oder in der Schweiz unterstützt werden. Initiiert und betreut wurden diese Projekte von engagierten Personen, die durch ihre Herkunft, ihre berufliche Tätigkeit oder durch Bekanntschaften mit den albanischen Regionen des Westbalkans verbunden sind.

Ehrenvoller Abschied

Diese Jahresversammlung war ein besonderer Moment, denn wir haben zwei grossartige Menschen aus dem Vorstand verabschiedet: Christian Zindel und Katherina Washington traten nach jahrzehntelangem, unermüdlichem Engagement für den Verein aus dem Vorstand zurück. Sie haben den Verein entscheidend mitgeprägt. Ihr Einsatz und ihre Visionen haben ARSIMI tief geprägt. 

Christian Zindel und Katherina Washington wurden von Lorena Rodriguez Xhagjika, Cornelia Alb und Mirëlinda Shala mit Dankesreden für ihre Pionierarbeit gewürdigt und mit Abschiedsgeschenken geehrt / Bild: Orhan Spahiu

Rückblick: Eine Ära geht zu Ende

Christian Zindel arbeitete und lebte vier Jahre in Tirana. Den Kontakt zu Albanien pflegte er auch nach seiner Rückkehr in die Schweiz. Er verfasste archäologische Studien über Albanien und Ausgrabungen in Orikum. Neben diesem Bereich schloss er sich auch dem Vorstand des Vereins ARSIMI an. Über 15 Jahre war er als Präsident im Verein engagiert. Mit positiver Ausstrahlung leitete er die Vereinsversammlungen und Vorstandssitzungen und machte den Verein in anderen Anlässen und Netzwerken bekannt. Mehrmals organisierte er für Vereinsmitglieder und Albanien-Interessierte Reisen nach Albanien, Kosova und Nordmazedonien. Dabei gab es ein historisches, kulturelles und archäologisches Programm; in Kombination mit Besuchen der ARSIMI Partnerinstitutionen. Seine Reisen wurden immer sehr interessant gestaltet und kompetent geleitet. Auch dieses Jahr im September organisiert Christian eine Reise nach Albanien. Diese war nach der Ausschreibung innerhalb kürzester Zeit ausgebucht.

Wir danken Christian für sein langjähriges Engagement und für seine Unterstützung im Präsidium!

Katherina Washington kommt aus der Pädagogischen Hochschule Zürich als Dozentin der Psychologie. Sie schloss sich dem Verein vor vielen Jahren an und prägte massgeblich die Richtung von ARSIMI. Sie startete ein grosses Projekt in Kosovo. Damals hiess es Kosovision, heute bekannt unter VisCoKos (Vision of Cooperation in Kosovo). Sie war immer aktiv und setzte sich mit ihren Ideen für den Fortbestand des Vereins ein. Katherina pflegte mehrere Jahre Finanzen, Adresslisten und Mitgliederlisten des Vereins sorgfältig und gewissenhaft, und leistete somit ihre Arbeit höchst kompetent. Wenn etwas nicht einleuchtend war, sagte sie es offen und manchmal kämpferisch, wenn es sein musste. Ihr Herzensprojekt VisCoKos wird Katherina in die vertrauensvollen Hände der lokalen Projektverantwortlichen in Kosovo übergeben, damit das Projekt auch nach ihrem Rücktritt weitergeführt werden kann.

Wir danken Katherina herzlich für ihr wertvolles Engagement.

Dank Christians und Katherinas Pionierarbeit können wir ARSIMI weiterentwickeln.

Willkommen an Bord: Junge Talente für ARSIMI

Die Generalversammlung wählte drei neue Vorstandsmitglieder, die mit ihrer Vielfalt und Expertise frischen Wind bringen sollen:
Katja Schlatter (geboren in der Schweiz, Dozentin für Deutsch als Zweitsprache an der PH Zürich)
Orhan Spahiu (geboren in Kosovo, aufgewachsen in der Schweiz, beruflich tätig als Jurist in Zürich)
Mirëlinda Shala (geboren in Kosovo, aufgewachsen in Österreich, beruflich tätig als Dozentin an der Hochschule Luzern, Forschung in Klinischer Kulturpsychologie)

Die unterschiedlichen Hintergründe und beruflichen Erfahrungen der frisch gewählten Vorstandsmitglieder versprechen innovative Perspektiven und eine Bereicherung für den Verein.

Ein Blick in die Zukunft

Unter der Leitung von Co-Präsidentin, Lorena Rodriguez Xhagjika, wurde ein Rahmen für die zukünftige Arbeit von ARSIMI skizziert. Der Verein steht vor einer spannenden Entwicklungsphase mit dem Ziel, die Präsenz von ARSIMI in der Schweiz zu verstärken, neue Mitglieder zu gewinnen und die Finanzierung von Projekten weiter auszubauen.

Co-Präsidentin, Lorena Rodriguez Xhagjika / Bild: Orhan Spahiu

Filmisches Rahmenprogramm: „Wem gehört das Lied?“

Das Rahmenprogramm der Jahresversammlung bot mit dem Dokumentarfilm „Wem gehört das Lied?“ einen bewegenden Einblick in die kulturellen Verflechtungen des Balkans. Der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm der bulgarischen Filmemacherin Adela Peewa zeigt die unterschiedlichen kulturellen Kontexte, aber auch die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Balkanvölker. Der Film verbindet persönliche Geschichten, tiefgründige Interviews und die universelle Sprache der Musik zu einer narrativen Reise, die zum Reflektieren über die essenziellen Fragen von Kultur, Geschichte und der eigenen Identität einlädt. Im Anschluss an die Filmvorführung gab es eine anregende Diskussion, die von Christian Zindel und Mirëlinda Shala moderiert wurde.

Rahmenprogramm für Mitglieder und Gäste / Bild: Orhan Spahiu

Würdigung und Ausblick

Die Jahresversammlung von ARSIMI war ein anregender Moment, um die 25-jährige Geschichte und ihre Erfolge zu würdigen. Nun blicken wir mit grosser Vorfreude auf das, was vor uns liegt: frische Ideen, spannende Projekte, neue Wege zur Förderung der albanischsprachigen Bildung. Mit einem Gefühl tiefer Dankbarkeit für die unermüdliche Pionierarbeit der letzten Jahrzehnte blicken wir gespannt und optimistisch auf die nächsten 25 Jahre.