So fing es an, so ging es weiter

Am 6. März 1999 fand in Zürich die Gründungsversammlung von ARSIMI statt. Seit mehr als 25 Jahren haben wir uns eingesetzt für Bildung von albanisch-sprechenden Menschen, ob sie nun in Albanien, in Kosova, Nordmazedonien oder in der Schweiz leben. 

Aus den Mitgliederbeiträgen und grosszügigen Spenden haben wir in den 25 Jahren 1999 bis 2023 annähernd 180’000 Franken für 85 Projekte ausgeschüttet. Die Beiträge waren mit 200.- bis 10’000.- Franken sehr unterschiedlich gross. Sie verteilen sich mit 47% der Gesamtsumme auf Albanien, 26% auf Kosova, 16% auf die albanisch-sprechenden Gebiete Nordmazedoniens und 11% auf die Schweiz (1999-2023). Die jährlichen Projektbeiträge bewegen sich seither in etwa im gleichen Bereich.

Drei Schweizer, Hansueli Geiger, Mahir Mustafa und Marise Lendorff, besuchten 1998 die private albanische Universität Tetova. Sie waren beeindruckt und betroffen von den Zuständen, unter denen dort unterrichtet wurde, und sie ergriffen die Initiative, in der Schweiz einen Freundeskreis der Universität Tetova zu gründen. Der erste Anlauf zur Gründung schlug fehl, weil während des sich akzentuierenden Konflikts in Kosova und Tetova unvorhergesehene Schwierigkeiten auftauchten. Wir änderten darauf die Statuten und weiteten das Wirkungsgebiet und die Zielsetzungen aus: Neu sollten das ganze albanische Sprachgebiet und alle Schulstufen vom Kindergarten bis zur Hochschule berücksichtigt werden. 

Von Anfang an war der Vorstand von ARSIMI lehrerlastig. Die PH Zürich war mit mehreren Dozenten vertreten, dazu kamen Lehrende der Uni Tetova, der Uni Zürich und der ETHZ. Als erste Co-Vorsitzende stellten sich Basil Schader und Lolita Poda zur Verfügung. 

Die PH Zürich hat sich von Beginn an auf dem Gebiet der albanischen Lehrerweiterbildung stark engagiert und zusammen mit ARSIMI mehrere Projekte in der Schweiz und in Kosova unterstützt. Mehrjährige, nachhaltige Unterstützung kam dem DEZA-Projekt «Kosovision» zugute, ebenso der Fachbibliothek der albanischen Kunsthochschule in Tirana. Fast ebenso regelmässig wurden mehrere Grundschulen in Nordalbanien bei ihren Renovations- und Ausstattungsproblemen unterstützt. Für das Kosovision-Nachfolgeprojekt VisCoKos hat ARSIMI seit 2020 nominell die Funktion als Trägerverein übernommen.

Das grösste Projekt mit 10’000 Franken kam 2017 dank eines Legats zustande: Ein wissenschaftlicher Kurs für Heilpädagogen an der neuen offiziellen Universität von Tetova konnte dank der Donatorin Renate Guillelmon finanziert werden, die viele Jahre in unserem Vorstand mitgearbeitet hatte. Auch hier ist (der Nachhaltigkeit geschuldet) ein Nachfolgeprojekt in Planung.

Ein spezieller Farbtupfer in unserer Vereinsgeschichte ist die Reise durch Albanien im Herbst 2001, die beinahe wegen des Groundings der Swissair gescheitert wäre. Eine zweite Reise im September 2019 durch Nordalbanien, Kosova und Nord(west)mazedonien, die mit Besuchen bei Projektpartnern verbunden war, wurde für alle TeilnehmerInnen zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Die alljährlichen Vereinsversammlungen bieten jedes Jahr die Gelegenheit, spezielle Projekte befreundeter Institutionen und Privatpersonen vorzustellen. Deren Präsentationen sind immer bereichernde Ausblicke auf benachbarte Arbeitsgebiete. 

Im Vorstand sitzen seit Beginn engagierte Personen, die in irgendeiner Weise, durch die Herkunft, durch die berufliche Tätigkeit oder durch Bekanntschaften, mit den albanischen Gebieten des Westbalkans verbunden sind. Unsere Projektpartner haben in der Regel eine verantwortliche Bezugs- und Ansprechperson im Vorstand, die für das Monitoring zuständig ist. Risiken und Fehlentwicklungen können auf diese Weise frühzeitig entdeckt und korrigiert werden. Bisher konnten mit dieser einfachen Methode finanzielle Verluste vermieden werden.