Am Samstag, den 15. März 2025, lud der Verein ARSIMI seine Mitglieder und Gäste zur Generalversammlung ein. Rund 35 Teilnehmende folgten der Einladung und erlebten nicht nur eine Rückschau auf ein erfolgreiches Jahr, sondern auch ein inspirierendes Kulturprogramm.

Die Co-Vorsitzenden Lorena Rodriguez Xhagjika und Mirëlinda Shala eröffneten die Veranstaltung mit einem Überblick über die Vereinsaktivitäten des vergangenen Jahres. Besonders erfreulich: ARSIMI konnte seine Mitgliederzahl auf 100 aufrunden und erhielt mehrere projektbezogene und freie Spenden. Diese finanzielle Unterstützung ermöglichte es, wichtige Bildungsprojekte zu fördern.

Förderung von Bildung – Projekte 2024 und 2025

Im Jahr 2024 setzte sich ARSIMI für drei zentrale Bildungsinitiativen ein:

  • VisCoKos – Vision of Cooperation in Kosovo: Ein Schulprojekt für Kinder in Kosovo 
  • Aus- und Weiterbildung von Kindergärtner:innen an der Universität Tetovo 
  • Albanische Publikation „Geschichte Südosteuropas“

Für 2025 hat sich der Verein erneut ehrgeizige Ziele gesteckt. Die geplanten Projekte umfassen:

  • Die Einrichtung einer Schulbibliothek in Tepelena, Albanien
  • Eine Sonderstudienwoche in Tetovo, Nordmazedonien
  • Die Übersetzung des literarischen Klassikers „Sikur të isha djalë“ von Haki Stërmilli ins Deutsche
  • Die Weiterführung des Schulprojekts VisCoKos in Kosovo

25 Jahre Arsimi – Eine Reise durch Albanien

Zum 25-jährigen Bestehen des Vereins organisierte der ehemalige langjährige (Co-)Vorsitzende Christian Zindel im September 2024 eine zehntägige Reise nach Albanien. 21 Teilnehmende aus der Schweiz erhielten dabei faszinierende Einblicke in die Kultur, Geschichte und aktuellen Entwicklungen des Landes. Die Reise führte durch bedeutende Städte wie Shkodra, Durrës, Vlora, Saranda, Gjirokastër, Korça, Pogradec, Elbasan und Tirana. Christian Zindel berichtete mit Begeisterung: „Die Reise war ein voller Erfolg!“ Sie bot nicht nur historische Einblicke, sondern auch Begegnungen mit lokalen Bildungseinrichtungen und Kulturschaffenden.

Bildung und Chancengleichheit: Drei Akademikerinnen berichten

Ein Höhepunkt des Abends war die anschliessende Podiumsdiskussion über den Werdegang albanischer Akademikerinnen in der Schweiz. Drei Wissenschaftlerinnen waren eingeladen, um von ihren persönlichen Erfahrungen – mit all ihren Höhen und Tiefen – zu berichten. Ihre Geschichten sind inspirierend, denn sie zeigen auf, welche Wege in der akademischen Laufbahn möglich sind. Gleichzeitig ermutigen sie andere Frauen, die vor der Entscheidung stehen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen.

  • Arbnora Aliu-Vejseli, Dozentin für Inklusive Bildung an der Pädagogischen Hochschule FHNW und Doktorandin in Erziehungswissenschaften an der Universität Zürich, forscht über Beeinträchtigung im Hochschulkontext.
  • Ditjola Naço, Sozialwissenschaftlerin an der ETH Zürich, forscht zu Bildungssystemen weltweit, insbesondere zu Berufsbildung mit Fokus auf den Übergang in den Arbeitsmarkt, Chancengleichheit, Entwicklung und Gender.
  • Edona Elshan, Assistenzprofessorin an der Vrije Universität Amsterdam für Wirtschaftsinformatik und Software Entwicklung. Im Forschungsschwerpunkt befasst sie sich mit der Zukunft der Software Entwicklung und der Erneuerung von IT Systemen

Moderatorin Mirëlinda Shala leitete die Diskussion und thematisierte dabei zentrale Fragen hinsichtlich der Motivation für den Forschungsschwerpunkt, der Ressourcen für den Erfolg und der Herausforderungen in der Wissenschaft. Die drei Wissenschaftlerinnen berichteten offen über ihre eigenen Erfahrungen – von Unsicherheiten am Anfang des Studiums bis hin zu den Hürden im akademischen Wettbewerb. Sie sprachen auch darüber, wie Familie, Freunde und Mentor:innen dabei helfen können, Schwierigkeiten zu überwinden.

Die Frage, ob sich die Akademikerinnen eine Rückkehr in ihr Herkunftsland vorstellen könnten, regte besonders zum Nachdenken an. Die Antwort fiel differenziert aus: Es gehe nicht nur um die physische Rückkehr, sondern vielmehr um die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen – sei es durch Kooperationen, Mentoring oder Bildungsinitiativen. Bildung kenne keine Grenzen, aber sie brauche Menschen, die vermitteln und weiterdenken.

Das Fazit war klar: Netzwerke, Mentor:innen und gegenseitige Unterstützung sind unverzichtbar, um sich als Frau in der Wissenschaft zu behaupten. Eine klare Botschaft an junge Frauen lautete: „Zögert nicht, euren eigenen Weg zu gehen und eure Interessen zu verfolgen. Holt euch Rat, sucht Verbündete und glaubt an eure Fähigkeiten.“

Musikalischer Abschluss

Den klangvollen Abschluss des Abends gestaltete die in Zürich lebende Künstlerin Chip Deva, in Begleitung von Lirim Veseli an der Gitarre. Der multikulturelle Hintergrund ist unverkennbar. Chip Devas Songwriting ist eine Mischung aus verschiedenen Sprachen und Klängen, Jazz, Neo-Soul, Trip-Hop und traditioneller albanischer Musik. Ihre Stimme erzählt Geschichten, ihre Melodien entfalten eine Atmosphäre, die zwischen sanfter Melancholie und pulsierender Lebendigkeit wechselt.

Tatkräftige Unterstützung 

Ein besonderer Dank geht an unser langjähriges Mitglied Suela Jorgaqi, Leiterin der Interkulturellen Pestalozzi Bibliothek Hardau, die mit ihrem Engagement massgeblich zur Organisation des Abends beigetragen hat. Ihr Einsatz war ein wertvoller Beitrag zu diesem gelungenen Abend.

Stimmen aus dem Publikum

Die Resonanz auf den Abend war durchweg positiv:

  • „Ich fand das irrsinnig gut, wie der Abend getragen wurde von absolut smarten und charismatischen Frauen. Von der Begrüssung bis zur letzten Songzeile.“
  • „Die Diskussion mit den Akademikerinnen war sehr spannend, danke!“
  • „Ich fand den Abend in jeder Hinsicht sehr gut gelungen. Danke an alle.“
  • „Es war wirklich toll! Besonders für Schweizer:innen war es eine ganz neue und wertvolle Erfahrung.“

Ein gelungener Abend mit nachhaltiger Wirkung

Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie wichtig Bildung, kultureller Austausch und gegenseitige Unterstützung sind. Der Verein ARSIMI setzt sich weiterhin für diese Werte ein und plant auch für die kommenden Jahre spannende Projekte. 

Wer sich engagieren oder unterstützen möchte, findet weitere Informationen hier.

Bilder: Orhan Spahiu und Kai Felkendorff

Von Arsimi